Lothar Brieger



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Lothar Brieger

Lothar Brieger-Wasservogel (geboren 6. September 1879inZwickau; gestorben 17. März 1949inWest-Berlin[1]) war ein deutscher Journalist und Kunsthistoriker.

Leben

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Lothar Brieger-Wasservogel war der Sohn des Optikers Julius Brieger und der Johanna geb. Schönefeld (später verehelichte Wasservogel). Die Familie war jüdischer Konfession[2]. In seiner Kindheit zog die Familie nach Berlin.

Brieger war ein Anhänger Theodor Herzls und schrieb 1902 den zionistischen Roman René Richter, in dem der Protagonist das Pogrom von Kischinew im Jahr 1903 in unverstellter Härte schildert. 1914 heiratete er in Berlin-Lankwitz die Protestantin Martha Beger (1885–1945).[3] Die Ehe wurde 1928 geschieden.[2] Seit 1914 war er als Kunstkritiker für die B.Z. am Mittag und die Vossische Zeitung tätig. Er schrieb Standardwerke zur klassischen und modernen Kunst und arbeitete für den Ullstein-Verlag, auch als Journalist und Autor von witzigen Aphorismen zu Themen wie "Liebe", "Familie", "Mode" und Ehe".

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 lebte er zunächst einige Zeit in Italien, u. a. bei seiner ehemaligen Geliebten Dora Sophie Kellner, der Ex-Frau von Walter Benjamin, in Sanremo, ging dann wieder zurück nach Berlin und emigrierte 1939 nach Shanghai. Im Shanghaier Ghetto soll er einen Antiquitätenhandel betrieben haben. Er schrieb für die "Gelbe Post" und für englischsprachige Zeitungen. Nach dem Kriegsende in Asien emigrierte er erneut nach Italien und kam von dort zurück nach Berlin. Er lebte zuletzt in der Jenaer Straße 9 im Bezirk Wilmersdorf und starb im dortigen St. Gertrauden-Krankenhaus an einem Schlaganfall[1].

Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee.

Schriften (Auswahl)

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Deutsche Maler (1903)
Das Genrebild (1922)
Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee

bis 1914 als Lothar Brieger-Wasservogel

Literatur

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Belletristik
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Einzelnachweise

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  1. a b StA Wilmersdorf von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 579/1949
  2. a b StA Lankwitz, Eheurkunde Nr. 62/1914
  3. StA Tiergarten von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 3629/1945
  4. Angela Gutzeit: Ein Mensch fehlte, Rezension, in: Der Freitag, 19. Februar 2009
Personendaten
NAME Brieger, Lothar
ALTERNATIVNAMEN Brieger-Wasservogel, Lothar (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 6. September 1879
GEBURTSORT Zwickau
STERBEDATUM 17. März 1949
STERBEORT West-Berlin

Abgerufen von https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lothar_Brieger&oldid=236972698

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