Alfred Brauchle



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Alfred Karl Brauchle (* 22. März 1898inSchopfheiminSüdbaden; † 21. November 1964inSchönenberg/Post, Schönau im Schwarzwald) war ein deutscher Mediziner und Naturheilkundler.

Leben

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Alfred Brauchle bestand 1916 das Abitur in Freiburg im Breisgau und nahm dann bis 1918 am Ersten Weltkrieg in einem Alpenjägerregiment teil. Nach dem Studium der Medizin und der Promotion 1924 zum Dr. med. war er von 1923 bis 1925 Assistent am Städtischen Krankenhaus und Wöchnerinnenheim in Lörrach/Baden und von 1925 bis 1929 Assistent an der 4. Medizinischen Universitätsklinik in Berlin. 1929 spezialisierte er sich als Facharzt für innere Medizin und übernahm als Chefarzt die Leitung des PrießnitzkrankenhausesinMahlow, das vom Deutschen Naturheilbund betrieben wurde. Von 1934 bis 1943 war er Chefarzt der Klinik für NaturheilkundeimRudolf-Heß-KrankenhausinDresden[1] und lehrte als Dozent an der dortigen medizinischen Akademie für ärztliche Fortbildung. Brauchle trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3.407.189).[2][3] Er diente mit seiner Arbeit an der Dresdner Klinik der Anpassung der Naturheilkunde an die NS-Diktatur bis zur Auflösung der Klinik 1943. Brauchle war Mitbegründer der Reichsarbeitsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde und definierte am 25. Mai 1935 in Nürnberg deren Ziele. Erstmals arbeiteten „Schulmediziner“ und Naturheilärzte zusammen, sowohl in der Diagnose als auch in der Therapie. Die Ergebnisse der naturheilkundlichen Behandlungen unter seiner Leitung wurden von dem Schulmediziner Louis Ruyter Radcliffe Grote wissenschaftlich begleitet.

1939 habilitierte er sich und wurde Privatdozent für innere Medizin in Berlin. 1943 verlieh Adolf Hitler ihm den Titel eines Professors.[4] In den Jahren 1943 bis 1946 wirkte er als Chefarzt des Sanatoriums Glotterbad („Die Schwarzwaldklinik“) bei Freiburg/Br., danach war er bis 1949 Landwirt und Ponyzüchter.

Er wurde 1949 entnazifiziert und als „Mitläufer“ ohne Strafmaßnahmen klassifiziert.[5] Ab 1949 bis 1960 war er Chefarzt des Parksanatoriums Schönau im Schwarzwald.

Rezeption

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Alfred Brauchle gilt als einer der bekanntesten Vertreter der Naturheilkunde in Deutschland.

1951 wurde er Vorsitzender des Zentralverbands der Ärzte für Naturheilverfahren und erhielt 1958 dessen Hufeland-Medaille.

Ferner veröffentlichte er im Jahr 1925 ein Lehrbuch der Histologie/mikroskopischen Anatomie, welches anschließend von Hermann Voss weitergeführt worden ist.

Veröffentlichungen

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Literatur

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Quellen

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  1. Vgl. Ergebnisse aus der Gemeinschaftsarbeit von Naturheilkunde und Schulmedizin. Hrsg. von Alfred Brauchle u. L. R. Grote, Reclam, Leipzig 1938 (Veröffentlichungen aus d. Gemeinschaftsarbeit am Rudolf-Heß-Krankenhaus Dresden (später Gerhard Wagner-Krankenhaus))
  2. Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/3801417
  3. Jörg Melzer: Vollwerternährung. Diätetik, Naturheilkunde, Nationalsozialismus, sozialer Anspruch, Steiner, Stuttgart 2003, S. 440 (Diss. u.d.T.: Melzer, Jörg: Vollwerternährung zwischen Diätetik, Nationalsozialismus und sozialem Anspruch, Frankfurt (Main) 2002).
  4. Verdiente Männer der Wissenschaft vom Führer ausgezeichnet, Berlin, 31. Januar, Völkischer Beobachter, 1. Februar 1943: "Der Führer hat aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr des Tages der Machtübernahme eine Anzahl um die Lösung von Kriegsaufgaben besonders verdienter Männer der Wissenschaft den Titel Professor verliehen; es sind dies: … der leitende Arzt der Klinik für Naturheilkunde am Gerhard-Wagner-Krankenhaus zu Dresden Dr. med. habil. Alfred Brauchle …"
  5. Bartlin Brauchle: Badisches Staatskommissariat für politische Säuberung Freiburg; AZ B3 B/314 vom 25. Januar 1949.
Personendaten
NAME Brauchle, Alfred
ALTERNATIVNAMEN Brauchle, Alfred Karl (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner
GEBURTSDATUM 22. März 1898
GEBURTSORT Schopfheim
STERBEDATUM 21. November 1964
STERBEORT Schönenberg (Schwarzwald)

Abgerufen von https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alfred_Brauchle&oldid=244234514

Kategorien: 
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Geboren 1898
Gestorben 1964
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