Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Domleschg (Begriffsklärung) aufgeführt.
Blick Richtung Süden. Rechts hinten der Piz Beverin.Domleschg nach NordenDomleschg nach SüdenDomleschg, Blick vom Crap Carschenna oberhalb Sils im DomleschgLuftbild aus 1500 m von Walter Mittelholzer (1925)
Auf den 1. Januar 2015 wurde die Gründung einer Gemeinde mit dem Namen Domleschg beschlossen. Sie besteht aus den ehemaligen Gemeinden Almens, Feldis/Veulden, Paspels, Pratval, Rodels, Scheid, Trans und Tumegl/Tomils.
Der aus dem Schams (rätoromanisch Val Schons) kommende Hinterrhein nimmt auf seiner rechten Seite die Albula auf. Dann fliesst er weitgehend kanalisiert nach Reichenau, wo er mit dem Vorderrhein zusammentrifft. Die Talschaft besteht aus einer breiten Talsohle, umgeben von hohen Bergen. Daher wurde der Hinterrhein im 19. Jahrhundert kanalisiert und besitzt nur zwischen Rothenbrunnen und dem Zusammenfluss mit dem Vorderrhein bei Reichenau sein natürliches Aussehen.
Flur- und Ortsnamen deuten darauf hin, dass die ursprüngliche Sprache der Gegend das Rätoromanische und hier das sutselvische Idiom ist. Von Fürstenau und Sils ausgehend verbreitete sich das Deutsche seit dem 19. Jahrhundert über das ganze Domleschg, und seit den 1990er-Jahren sind alle Gemeinden mehrheitlich deutschsprachig. Die kleine romanische Minderheit konzentriert sich hauptsächlich auf die Bergdörfer Scheid und Feldis/Veulden.
Aufgrund seiner verkehrspolitisch wichtigen Lage als Durchgangsweg zu den Alpenpässen Splügen, San Bernardino und Julier entwickelte sich die Talschaft Domleschg zu einer der burgenreichsten Regionen der Schweiz. Von Norden nach Süden sind das:
Plasch Barandun: Das Domleschg/La Tumgleastga. Chur 2005, ISBN 3-905342-26-X.
Mathias Kundert: Der Sprachwechsel im Domleschg und am Heinzenberg (19./20. Jahrhundert). Kommissionsverlag Desertina, Chur 2007, ISBN 978-3-85637-340-5.