Luise Albertz (* 22. Juni 1901inDuisburg; † 1. Februar 1979inOberhausen) war eine deutsche Politikerin (SPD). Von 1946 bis 1948 war sie Oberbürgermeisterin von Oberhausen, damit war sie die erste Oberbürgermeisterin einer deutschen Großstadt.[1]
Albertz war die Tochter des später im KZ Bergen-Belsen ermordeten preußischen SPD-Landtagsabgeordneten Hermann Albertz (1877–1945). Nach dem Besuch der Volks- und Handelsschule absolvierte Albertz eine Lehre in der Stadtverwaltung Oberhausen, war anschließend als Buchhalterin und von 1921 bis 1933 als Filialleiterin bei den Neuesten Nachrichten tätig. Von 1934 bis 1939 war sie als Devisenbuchhalterin tätig. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde sie 1939 als Sachbearbeiterin für die Stadtverwaltung in Oberhausen dienstverpflichtet, um zum Kriegsdienst eingezogene männliche Mitarbeiter zu ersetzen.
Nach dem Krieg wurde sie zunächst 1945 Sekretärin des Oberbürgermeisters, dessen Platz sie selbst bald einnahm. 1948 wurde sie in den Verwaltungsrat des NWDR und den Aufsichtsrat der Hüttenwerke Oberhausen AG entsandt. Sie gehörte außerdem dem Deutschen Rat der Europäischen Bewegung an. Luise Albertz war nicht verheiratet und hatte keine Kinder.
Seit 1915 war Albertz Mitglied der SPD und zunächst auch der Sozialistischen Arbeiterjugend. Ab 1945 beteiligte sie sich am Wiederaufbau der SPD in Nordrhein-Westfalen. Sie war von 1946 bis 1948 und von 1956 bis zu ihrem Tode Oberbürgermeisterin von Oberhausen. Sie war damit die erste Oberbürgermeisterin einer deutschen Großstadt. Albertz war vom 20. April 1947 bis zum 17. Juni 1950 Landtagsabgeordnete in Nordrhein-Westfalen. In den Jahren 1947 und 1948 gehörte sie als stellvertretendes Mitglied dem Zonenbeirat für die britische Besatzungszone an. Sie gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis 1969 an. Bei den ersten vier Bundestagswahlen zog sie über die Landesliste der SPD in Nordrhein-Westfalen ins Parlament ein, und 1965 gewann sie das DirektmandatimWahlkreis Oberhausen. Im Bundestag war sie von 1949 bis zum 3. Juni 1959 Vorsitzende des Petitionsausschusses. Wegen ihres großen Einsatzes in dieser Position wurde sie auch „Mutter der Bedrängten“ genannt.
Luise Albertz (SPD) | Helene Wessel (SPD) | Maria Jacobi (CDU) | Lieselotte Berger (CDU) | Gero Pfennig (CDU) | Christa Nickels (Grüne) | Heidemarie Lüth (PDS) | Marita Sehn (FDP) | Karlheinz Guttmacher (FDP) | Kersten Steinke (Linke) | Thomas Oppermann (SPD) | Heike Brehmer (CDU) | Marian Wendt (CDU) | Martina Stamm-Fibich (SPD)
Friedrich August Schwartz (1863–1889) | Friedrich Haumann (1889–1896) | Otto Wippermann (1896–1906) | Berthold Otto Havenstein (1906–1930) | Wilhelm Heuser (1930–1938) | Wilhelm Eberhard Gelberg (1938) | Bernhard Legge (1938–1942) | Ernst Bollmann (1942–1945) | Wilhelm Thyssen (kommissarisch) (1945) | Karl Haendly (kommissarisch) (1945) | Georg Kaessler (kommissarisch) (1945–1946) | Karl Feih (1946) | Luise Albertz (1946–1948) | Otto Aschmann (1948–1952) | Otto Pannenbecker (1952–1956) | Luise Albertz (1956–1979) | Friedhelm van den Mond (1979–1997) | Burkhard Drescher (1997–2004) | Klaus Wehling (2004–2015) | Daniel Schranz (seit 2015)
Personendaten | |
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NAME | Albertz, Luise |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD), MdL, MdB |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1901 |
GEBURTSORT | Duisburg |
STERBEDATUM | 1. Februar 1979 |
STERBEORT | Oberhausen |