Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung. Näheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Pint ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum österreichischen Politiker und Juristen siehe Kurt Pint.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zu weiteren Bedeutungen siehe Pinte (Begriffsklärung)
Traditionelles Pint-Glas „№ 1545“ aus WarwickshireModernes Pint-Glas
Die Pinte (anhörenⓘ/?) bzw. das Pint ['paɪnt] (anhörenⓘ/?) ist ein altes, aber bis heute verbreitetes Raummaß aus dem angloamerikanischen Maßsystem. Es wird sowohl für Flüssigkeiten als auch für Trockenmaße verwendet. Die inoffiziellen Einheitenzeichen sind Imp pt (≈ 568 ml), US liq pt (≈ 473 ml) und US dry pt (≈ 551 ml).
Bei typischen Pintgläsern gibt es keine Ausschankmaße, sondern ein Pint ist mit Abschluss des Glasrandes erreicht.
Bis in die Gegenwart werden u. a. im Vereinigten KönigreichBier und Cider pint- und halbpintweise ausgeschenkt. Auch Milch ist dort je nach Hersteller sowohl pintweise als auch in metrischen Abgabemengen im Einzelhandel erhältlich.[1]
Der Gebrauch alter britischer Maße in Konkurrenz zu EU-Vorschriften galt als "Kulturkampf" und war ein wichtiges Argument der Brexit-Befürworter. 2023 gab die britische Regierung bekannt, dass auch Wein und Sekt wieder in ein Pint fassenden Flaschen verkauft werden dürfe.[2]
In Australien wird seit der Umstellung auf das metrische System der halbe Liter als (metric) pint bezeichnet, wie seit Anfang der 2000er Jahre auch im französischen Gaststättengewerbe. Bier wird in Australien heute in 570-ml-Gläsern ausgeschenkt, was nahe bei den ursprünglichen 568 ml der Imperial Pint liegt, in Südaustralien auch in 425-ml-Gläsern, was ungefähr 3⁄4 Imperial Pint entspricht.
Die halbe Pinte hieß chopine, die Viertelpinte demi-fetier oder 1/5 posson und die Zehntelpinte demi-posson.
Im Dekret vom 1. August 1793 zur Einführung des metrischen Systems in der Französischen Republik wird die Umrechnung 11⁄20 Pariser Pinten = 1 metrische Pinte (= 1 dm3) angegeben.[5]
In Deutschland sind Ausschankmaße in Zentilitern und Litern üblich. Die Volumenangabe „Pint“ oder „Pinte“ ist für den geschäftsmäßigen Ausschank unzulässig (§ 27 der Mess- und Eichverordnung). Im Rheinland kannte man früher das Pintchen als Maßeinheit für alkoholische Getränke, es entsprach etwa einem drittel Liter.
Umgangssprachlich wird das Wort „Pinte“ im Deutschen oft als Synonym zum Begriff Kneipe gebraucht. In Flandern heißt pint ein Pils, ausgeschenkt in 250-ml-Gläsern.
Das verbreitetste Volumen von elektrischen Wasserkochern, die zuerst und besonders in Großbritannien beliebt wurden, beträgt nominell 1,7 Liter, aber eigentlich 3 Imperial Pint. Auch in der EU vertriebene Kaffeemaschinen für die Gastronomie von amerikanischen Herstellern haben oft Wassertanks mit „krummen“ (d. h. in liquid pint bemessenem) Volumen.
↑Johann Michael Leuchs: Der Contorwissenschaft, Theil: Die Anleitung, alle Vorfälle im Handel, in gemeinen und höhern Geschäften mit Einsicht zu berechnen, enthaltend. Neueste Geld-, Münz-, Mas- und Gewichtskunde für Kaufleute, Geschäftsmänner und Zeitungsleser. Band 3, Verlag E. Leuchs und Comp., Nürnberg 1834, S. 80.
↑ Johann Friedrich Memmert: Kurze Uebersicht des neufranzösischen Kalenderwesens, der Maße, Münzen und Gewichte ingleichen der neuen Landeseintheilung in Departementer. Johann Jakob Palm, Erlangen 1802, S. VIII.