Tenness wurde im Jahre 2010 durch den Beschuss von Berkelium (249Bk) mit dem Nuklid Calcium (48Ca) erzeugt.[6][7] Dazu wurde im Jahre 2009 im Oak Ridge National Laboratory in einer 250-Tage-Bestrahlung eine 22-Milligramm-Probe von Berkelium (249Bk) hergestellt. Nach einigen Verarbeitungsschritten wurde sie im Vereinigten Institut für Kernforschung (JINR), Dubna, Russland, im U400-Zyklotron für 150 Tage mit Calciumatomen (48Ca) beschossen. Dies führte zu den ersten wenigen Atomen der Tenness-Isotope 293Ts und 294Ts. Diese Synthese war ein Höhepunkt der russisch-amerikanischen Zusammenarbeit zwischen JINR und Lawrence Livermore National Laboratory bei der Synthese der Elemente 113 bis 118, die 1989 gestartet wurde.[8]
Die Zerfallszeiten liegen bei 14 ms für das leichtere Isotop und 78 ms für das schwerere.[9]
Nach der Entdeckung bekam das Element zunächst den systematischen NamenUnunseptium (chemisches Symbol Uus), eine Bildung aus lateinischunum für ‚eins‘ und lateinisch septem für ‚sieben‘, entsprechend der Ordnungszahl 117. Es wurde auch als Eka-Astat bezeichnet, zusammengesetzt aus Sanskritएकeka für ‚eins‘ und Astat, mit Bezug auf seine Einordnung im Periodensystem, eine Stelle unterhalb des Astats.
Am 30. Dezember 2015 wurde die Entdeckung des Elements von der IUPAC offiziell anerkannt und den beteiligten Instituten, dem Joint Institute for Nuclear Research Dubna, Russland, dem Lawrence Livermore National Laboratory, Kalifornien, USA und dem Oak Ridge National Laboratory, Tennessee, USA, das Recht auf Namensgebung zugesprochen.[12] Am 8. Juni 2016 gab die IUPAC bekannt, dass für das Element der englische Name Tennessine (Ts) vorgeschlagen wurde, die Widerspruchsfrist dazu endete am 8. November 2016.[13] Am 30. November 2016 wurde die endgültige Namensvergabe veröffentlicht.[14]
Da im Deutschen die englische Endung -ine für Elemente nicht üblich ist und die entsprechende deutsche Endung -in zumindest für die übrigen Halogene veraltet ist, wurde von einer von der IUPAC eingesetzten Expertenrunde im April 2017 beschlossen, dass der deutsche Name des Elements 117 Tenness lauten soll, mit Betonung auf der ersten Silbe.[3][15]
Aufgrund der kurzen Halbwertszeit ist die Analyse der chemischen Eigenschaften bisher noch nicht möglich. Das Element wurde bisher nur indirekt anhand seiner Zerfallsprodukte nachgewiesen.
Es gibt keine Einstufung nach der CLP-Verordnung oder anderen Regelungen, weil von diesem Element nur wenige Atome gleichzeitig herstellbar sind und damit viel zu wenige für eine chemische oder physikalische Gefährlichkeit.
↑Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieses Element entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
↑Katie Walter: Collaboration Expands the Periodic Table, One Element at a Time. In: Science & Technology Review. October/November 2010. Lawrence Livermore National Laboratory, 2010, S.16–19 (englisch, str.llnl.gov).str.llnl.gov (Memento des Originals vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/str.llnl.gov
↑Yuri Ts. Oganessian, F. Sh. Abdullin, P. D. Bailey, D. E. Benker, M. E. Bennett, S. N. Dmitriev, J. G. Ezold, J. H. Hamilton, R. A. Henderson, M. G. Itkis, Yu. V. Lobanov, A. N. Mezentsev, K. J. Moody, S. L. Nelson, A. N. Polyakov, C. E. Porter, A. V. Ramayya, F. D. Riley, J. B. Roberto, M. A. Ryabinin, K. P. Rykaczewski, R. N. Sagaidak, D. A. Shaughnessy, I. V. Shirokovsky, M. A. Stoyer, V. G. Subbotin, R. Sudowe, A. M. Sukhov, Yu. S. Tsyganov, V. K. Utyonkov, A. A. Voinov, G. K. Vostokin, P. A. Wilk: Synthesis of a New Element with Atomic Number Z=117. In: Physical Review Letters. Band104, Nr.14, April 2010, S.142502, doi:10.1103/PhysRevLett.104.142502 (englisch, online frei verfügbar durch physics.aps.org [PDF; 429kB]).